Barrieren abbauen – Zugänge schaffen

Barrieren abbauen – Zugänge schaffen: Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe erleichtert den Weg zu Beratung und Unterstützung

Der bff: Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe unterstützt den 5. Mai, den Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen. Das Motto des Protesttags 2012 ist Barrierefreiheit. Denn „jede Barriere ist eine zu viel!“ – das merken vor allem auch gewaltbetroffene Frauen mit Behinderung.

Die aktuelle und weltweit erste repräsentative Studie zur „Lebenssituation und Belastungen von Frauen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen in Deutschland“ belegt die sehr hohe Betroffenheit von Frauen mit unterschiedlichen Behinderungen von sexueller, physischer, psychischer und struktureller Gewalt. So erfahren fast 50% der Frauen mit Behinderung sexuelle Gewalt in ihrer Kindheit, Jugend oder im Erwachsenenalter. Besonders häufig von Gewalt betroffen sind gehörlose Frauen und Frauen, die in Einrichtungen der Behindertenhilfe leben.

Die Studie bestätigte zugleich die Erfahrungen von Fachberaterinnen der Antigewaltarbeit: Noch immer nehmen viele gewaltbetroffene Frauen mit Behinderung die Angebote der Fachberatungsstellen und Frauenhäuser zu selten in Anspruch. Zugänge zu Räumen sind oft nicht gegeben, Angebote wenig zielgruppenspezifisch oder nicht niedrigschwellig genug. „Erschwerend bei der Hilfesuche wirken Abhängigkeiten, z.B. zum Partner, oder bestehende Strukturen in Behinderteneinrichtungen. Wichtig ist, dass Angehörige oder Unterstützerinnen, denen betroffene Frauen von der erlebten Gewalt erzählen, diese ermutigen sich Hilfe zu holen.“, betont Theano Rooch von der Fachberatungsstelle Frauennotruf Nürnberg.

Der bff setzt sich mit dem Projekt Zugang für alle! dafür ein, die Situation gewaltbetroffener Frauen und Mädchen mit Behinderung nachhaltig zu verbessern. Als Maßnahmen zur Prävention und zur Intervention wurden zahlreiche Materialien entwickelt, die Betroffene und Fachberaterinnen informieren und sensibilisieren.  Katharina Göpner, Projektreferentin beim bff erläutert: „Die UN-Behindertenrechtskonvention fordert neben dem Schutz vor Gewalt auch die volle Teilhabe und den gleichberechtigten Zugang behinderter Menschen. Zunehmend mehr Fachberatungsstellen und Frauenhäuser bemühen sich um Barriere-freiheit, scheitern aber sehr oft an der Finanzierung. Wichtig ist außerdem, dass Frauen-beratungsstellen und Frauennotrufe passgenaue Hilfen für alle Frauen bereit halten. Der bff unterstützt sie mit dem Projekt Zugang für alle! dabei.“

Der bff ist der Dachverband von gegenwärtig 160 Frauenberatungsstellen und Frauennotrufen deutschland-weit. Zentrale Aufgabe des bff ist es, die Situation gewaltbetroffener Frauen und Mädchen in Deutschland zu verbessern.

Informationen zum Projekt Zugang für alle! sowie zur Arbeit des bff unter: www.frauen-gegen-gewalt.de

V.i.S.d.P.: Silvia Zenzen; bff. Tel.: 030/ 322 995 00; info@bv-bff.de, zugangfueralle@bv-bff.de