bff-Newsletter zum Jahresende

Logo: bff Frauen gegen Gewalt e. V.

bff-Newsletter zum Jahresende

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Freund/innen und Förder/innen,

das Jahr 2014 neigt sich dem Ende zu. Noch bleibt einiges zu tun, aber wir sind auch stolz auf das, was wir in diesem Jahr geschafft haben. Mit der Veröffentlichung unserer Fallanalyse zu Schutzlücken im Sexualstrafrecht und der Kampagne "Vergewaltigung verurteilen!" haben wir nicht nur eine breite öffentliche Debatte angestoßen, sondern auch erreicht, dass das Bundesjustizministerium im neuen Jahr einen ersten Entwurf für ein verändertes Sexualstrafrecht vorlegen will.

Ebenfalls sehr erfolgreich ist in diesem Jahr unser Projekt "Suse - sicher und selbstbestimmt. Frauen und Mädchen mit Behinderung stärken" gestartet. Die Vernetzungsprojekte regional und bundesweit sind angelaufen und die ersten Fachtagungen waren ein voller Erfolg.

Wir bedanken uns bei allen, die uns im vergangenen Jahr Mut gemacht haben, Ideen geteilt haben und, nicht zuletzt, uns finanziell unterstützt haben. Ohne das große Engagement vieler unterschiedlicher Menschen wäre unsere Arbeit nicht möglich.

Wir freuen uns auf die Aufgaben, die im kommenden Jahr anstehen und wünschen allen entspannte Feiertage und ein gutes Ankommen im neuen Jahr!

Das Team der bff-Geschäftsstelle

Das Sexualstrafrecht wird geändert – eine gute Nachricht für die sexuelle Selbstbestimmung

Kürzlich hat Justizminister Heiko Maas bekannt gegeben, dass es eine Reform des Sexualstrafrechtes geben wird. Der §177 soll geändert und die Schutzlücken geschlossen werden. Dass dies passieren würde, war nicht selbstverständlich. Es ist der Erfolg vieler engagierter Frauen und Organisationen, die hartnäckig geblieben sind und die Argumente für eine Reform immer wieder vorgebracht haben.

Wir können mit Stolz sagen: der bff hat zu diesem Erfolg beigetragen! Wir haben in diesem Jahr sehr intensiv daran gearbeitet, die Schutzlücken im Sexualstrafrecht so zu veranschaulichen, dass sie in der Politik gesehen und gehört werden. Dazu haben wir im Sommer unsere Fallanalyse „Was Ihnen widerfahren ist, ist in Deutschland nicht strafbar“ veröffentlicht.

Und der bff hat mit seiner Kampagne „Vergewaltigung verurteilen“ eine breite Öffentlichkeit mit dem Thema erreichen können. Die Plakate zur Kampagne können nach wie vor in der bff-Geschäftsstelle bezogen werden.

Wo liegen genau die Probleme im derzeitigen Recht und was muss geändert werden? Hier dokumentieren wir die wichtigsten Veröffentlichungen des bff und anderer Organisationen zum Thema:

  • Mai 2014: Das Deutsche Institut für Menschenrechte veröffentlicht das Policy Paper mit dem Titel „Menschenrechtswidrige Schutzlücken schließen - Policy Paper zu menschenrechtlichem Änderungsbedarf im Sexualstrafrecht“. Link: Policy Paper Institut für Menschenrechte
  • Juli 2014: der bff veröffentlicht die Fallanalyse mit dem Titel “Was Ihnen widerfahren ist, ist in Deutschland nicht strafbar”. Link: bff-Fallanalyse
  • Juli 2014: der Deutsche Juristinnenbund (djb) veröffentlicht eine Stellungnahme, die gleichzeitig einen Entwurf für eine Neuregelung des Sexualstrafrechtes beinhaltet. Link: Stellungnahme djb

Obwohl der Justizminister nun für das kommende Jahr eine Reform angekündigt hat: es ist völlig offen, wie genau das neue Gesetz aussehen soll. Wird die sexuelle Selbstbestimmung wirklich voraussetzungslos geschützt oder werden Lücken bleiben? Wir müssen wachsam bleiben und das politische Geschehen weiter kritisch begleiten. Das wird eine der wichtigen Aufgaben des bff im kommenden Jahr sein.

Was bringt das Jahr 2015?

Auch im kommenden Jahr wird der bff der zentrale Ansprechpartner rund um das Thema Gewalt gegen Frauen sein. Sie können uns als Referentinnen anfragen und bei uns Fachmaterialien und Informationen bekommen. Folgende Themen werden neben vielen anderen die inhaltlichen Schwerpunkte unserer Aktivitäten im nächsten Jahr sein:

  • Wir werden weiterhin deutlich machen, dass die Arbeit der Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe sowie des gesamtem Unterstützungssystems auf sichere finanzielle Füße gestellt werden muss. Alle Fachberatungsstellen verzeichnen einen Anstieg an Beratungsanfragen. Seit Jahren wurden vielerorts die Zuschüsse nicht erhöht, die Kapazitäten müssen erweitert werden, die bestehenden Versorgungslücken müssen geschlossen werden. Dafür werden wir 2015 streiten.
  • Wir werden mit kreativen Werbemitteln dafür sorgen, dass die Angebote der Fachberatungsstellen bekannter werden. Denn viele Betroffene wissen nicht, dass es Beratungsstellen gibt und was sie dort erwartet.
  • Wir werden mit unserem Projekt Suse weiter intensiv daran arbeiten, dass Frauen und Mädchen mit Behinderungen besser vor Gewalt geschützt werden und besseren Zugang zu Beratung bekommen.
  • Wir werden Fachmaterialien zum Thema Sexuelle Belästigung und Gewalt am Arbeitsplatz veröffentlichen.
  • Und: wir werden 10! Im Herbst 2015 werden wir unser 10-jähriges Bestehen feiern und hoffentlich gemeinsam mit Ihnen und Euch allen auf 10 bewegte Jahre zurückblicken.

Ein Jahr "Suse - sicher und selbstbestimmt" beim bff

Suse hat viel geschafft - und noch viel vor!

Das bff-Projekt „Suse – sicher und selbstbestimmt. Frauen und Mädchen mit Behinderungen stärken“ ist Anfang des Jahres 2014 gestartet. Suse arbeitet bundesweit und regional zugleich. Mit den fünf Suse-Modellregionen stehen die Projektreferentinnen Katharina Göpner und Rebecca Maskos im engen Austausch. In den Regionen Hochsauerlandkreis (Nordrhein-Westfalen), Ost-Holstein (Schleswig-Holstein), Stadt und Landkreis Göttingen (Niedersachsen), Wetteraukreis und Stadt Marburg und Landkreis Marburg-Biedenkopf (beide Hessen) arbeiten Fachberaterinnen aus bff-Mitgliedseinrichtungen eng zusammen mit den Suse-Mitarbeiterinnen der Geschäftsstelle, um Netzwerke gegen Gewalt an Frauen und Mädchen mit Behinderungen zu spinnen. Wir wollen starke, inklusive Netzwerke gegen Gewalt aufbauen – dafür braucht es regionale Vernetzung und Zusammenarbeit.

Alle Akteur/innen vor Ort, sei es aus Fachberatungsstellen und Frauenhäusern, aus der Behindertenhilfe, aus Selbstvertretungsvereinen behinderter Menschen, aus Förderschulen, aus dem Gesundheitswesen, von Polizei und Justiz, aber auch Selbstbehauptungs-trainer/innen und Therapeut/innen sollen sich kennenlernen und austauschen. Denn nur so können Frauen und Mädchen mit Behinderung leichter Unterstützung, Hilfe und Beratung erhalten, wenn sie Gewalt erleben.

In den Suse-Modellregionen in Hessen haben erste Auftaktveranstaltungen den Anstoß für eine lebhafte Vernetzung vor Ort gegeben. Die Fachtagungen stießen auf großes Interesse, was deutlich zeigt, dass der Bedarf nach einer verbindlichen und tragfähigen Zusammenarbeit sehr groß ist. Auch die anderen Modellregionen haben die Fühler in Richtung regionaler Projektpartner/innen ausgetreckt und das Projekt Suse regional bekannt gemacht. Im Frühjahr 2015 ist die nächste Suse-Fachtagung im Hochsauerlandkreis geplant.

Suse online!

Parallel zur Netzwerkarbeit vor Ort arbeiten die Suse-Mitarbeiterinnen derzeit daran, auch online Hilfsangebote, Ansprechpersonen und Adresse zusammenzubringen. Dafür wird die Online-Plattform www.suse-hilft.de programmiert. Sie soll gewaltbetroffenen Frauen und Mädchen mit Behinderung, Unterstützer/innen und Fachkräften eine niedrigschwellige und barrierefreie Möglichkeit bieten, nach Adressen und Hilfen vor Ort zu suchen. Dafür brauchen wir weiterhin Adressen von Therapeut/innen, Anwält/innen, Trainer/innen der Selbstbehauptung und Selbstverteidigung, Ärzt/innen und Angeboten der Selbsthilfe. Viele Interessierte haben sich bereits gemeldet und möchten mit ihren Kontaktdaten auf die Plattform aufgenommen werden.

Aber wir suchen noch weiter: Damit die Suse-Online-Plattform auch gut gefüllt sein wird brauchen wir Ihre Unterstützung! Bieten Sie Angebote für gewaltbetroffene Frauen und Mädchen mit Behinderung an? Haben Sie Erfahrung, z.B. in der rechtlichen Beratung oder Peer-Beratung betroffener Frauen und Mädchen? Haben Sie wichtige Adressen von Anlaufstellen für uns? Gibt es Informationen, die Sie an uns weitergeben möchten?

Wir freuen uns über alle Hinweise und Tipps! Schicken Sie Ihre Infos an suse@bv-bff.de

Suse helfen!

Suse braucht außerdem auch weiterhin finanzielle Unterstützung! Damit Frauen und Mädchen mit Behinderung ihr Recht auf ein Leben ohne Gewalt realisieren können. Und damit unser Projekt auch in den nächsten Jahren erfolgreich weitergeführt werden kann.

Einfach und niedrigschwellig funktioniert das Spenden über die Suse-Spendenseite beim Online-Portal Betterplace, unter www.betterplace.org. Einfach draufklicken und spenden. Wir freuen uns, wenn Sie unseren Aufruf weiterverbreiten!

Suse ist außerdem als beispielhaftes soziales Projekt von der Online-Plattform Charity Label anerkannt worden. Auf www.charity-label.com werden namhafte Organisationen, Stiftungen und deren Projekte vorgestellt. Nun auch der bff mit dem Projekt Suse!

Suse bei Charity-Label.

bff bei Charity-Label

Den bff unterstützen

Wir haben viel vor im kommenden Jahr und wollen zahlreiche Ideen umsetzen und neue Projekte anschieben. Wer uns dabei helfen möchte, kann dies mit einer Spende tun. Ab einer Spende von 25 Euro stellen wir gerne eine Spendenbescheinigung aus. Wer eine Spendenbescheinigung für das laufende Jahr benötigt, benutzt am besten unsere Kontoverbindung und überweist direkt auf folgendes Konto:

bff: Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe - Frauen gegen Gewalt e.V.

Evangelische Darlehnsgenossenschaft

IBAN: DE95 2106 0237 0000 1252 88

BIC: GENODEF1EDG

Verwendungszweck: Spende

Auch Spenden per Einzugsermächtigung sind möglich, wegen der Feiertage kann dies aber etwas länger dauern. Wir freuen uns und bedanken uns sehr für die Unterstützung, mit der wir auch im kommenden jahr unsere erfolgreiche Arbeit fortsetzen wollen.

Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe
Frauen gegen Gewalt e.V.
Petersburgerstr. 94
10247 Berlin

Telefon: 030 322 99 500
Telefax: 030 322 99 501
E-Mail:
www.frauen-gegen-gewalt.de

Inhaltlich verantwortlich gem. § 6 MDStV und im Sinne des Presserechts: Katja Grieger
Steuernummer: 27/665/32954
Finanzamt: Finanzamt für Körperschaften I, Berlin
Vereinsregisternr: 25185Nz (Amtsgericht Charlottenburg)
Vorstand: Ursula Schele (Kiel) und Jutta Wienand (Neustadt am Rbge, bei Hannover)