bff Newsletter Nr. 21 - November 2012

Logo: bff Frauen gegen Gewalt e. V.

bff Newsletter Nr. 21 - November 2012

Liebe Leserinnen und Leser, liebe Freund/innen und Förder/innen,

nachdem das ereignisreiche Jahr 2012 sich nun langsam dem Ende zuneigt und die Tage kürzer werden, hat den bff nun gegen Jahresende leider eine schlechte Nachricht ereilt. Wir haben die Kündigung unserer Büroräume in den Berliner Josetti-Höfen erhalten. Wir sind daher derzeit sehr mit der Suche nach neuen Räumen beschäftigt. Nähere Informationen zum Thema Umzug können Sie/könnt Ihr unter dem Punkt "Neuigkeiten aus der Geschäftsstelle" nachlesen. Nichtsdestotrotz bleibt der bff weiter aktiv, denn gerade im November gibt es mit dem Internationalen Tag gegen Gewalt gegen Frauen am 25.11. zahlreiche Veranstaltungen, Tagungen und Workshops, von denen wir einige in diesem Newsletter vorstellen. Und wie immer haben wir auch einige spannende Literaturtipps zusammengestellt und stellen interessante und innovative Internetseiten vor.

Das Team aus der Geschäftsstelle wünscht einen entspannten und ruhigen Herbst!

Inhalt

  1. Neuigkeiten aus dem bff
  2. Wissenswertes aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft
  3. Veranstaltungen
  4. Veröffentlichungen und Literaturtipps

1. Neuigkeiten aus dem bff

Neue Räume für den bff - Spendenaktion für Umzug

Leider ereilte die Geschäftsstelle des bff letzte Woche die überraschende Kündigung der Büroräume in den Josettihöfen. Wir müssen spätestens im Laufe des Januar umziehen. Die Zeit, die uns verbleibt, um neue Räume zu finden, ist sehr knapp.

Unser größtes Problem ist allerdings, dass wir den Umzug nicht bezahlen können. Wir hatten eine solche große Ausgabe nicht eingeplant und können das leider nicht stemmen.

Deshalb müssen wir auf die Unterstützung von denjenigen hoffen, denen unsere Arbeit am Herzen liegt.

Wir haben die Spenden-Aktion

500 mal 10 Euro für den bff-Umzug

 ausgerufen! Wir hoffen, dass sich viele von Ihnen / Euch daran beteiligen.

Wie geht das? Ganz einfach: auf das folgende Konto 10 Euro überweisen mit dem Zweck „Umzug“. Wir freuen uns natürlich auch über größere Beträge, ab 25,- Euro stellen wir auch eine Spendenbescheinigung aus, wenn die Adresse angegeben ist.

Konto:

bff
Bank: Evangelische Darlehensgenossenschaft, BLZ 210 60 237
Konto: 125 288
Zweck: Umzug (bitte unbedingt angeben!)

Alternativ kann auch online eine Einzugsermächtigung erstellt werden unter diesem Link: https://www.frauen-gegen-gewalt.de/spenden-per-einzugsermaechtigung.html

Online shoppen - bff unterstützen - mit Planet Help

Die Tage werden kürzer und das Weihnachtsfest naht. Wen es vor überfüllten Einkaufs-Centern und Fußgängerzonen voller Schneematsch graut, für den ist Online-Shopping die Lösung. Und das Beste daran ist, dass man damit sogar den bff unterstützen kann. Bei der Onlineshop-Platform Planet Help finden Sie zahlreiche namhafte Online-Shops, bei denen Sie Bücher, Elektronik, Kleidung und sogar Reisen kaufen können. Die dort registrierten Shops spenden einen Teil des Umsatzes an Hilfsorganisationen und gemeinnützige Vereine. Die Kund/innen kostet dies nichts. Wie gelangt das Geld zum bff? Einfach http://planethelp.com/de anklicken, Shop auswählen, bei Hilfsorganisation bff wählen und schon gehen bis zu 10% des Einkaufswerts an den bff. Sie können entspannt und ohne Mehraufwand von zu Hause shoppen und wir als bff freuen uns, wenn Sie uns durch Ihre Online-Einkäufe unterstützen.

Projekt "Zugang für alle!"

Leider muss der bff vorerst seine Arbeit im Projekt Zugang für alle! einstellen, da eine Weiterfinanzierung nicht gesichert ist. Damit das Projekt jedoch weiterlaufen kann, hat das bff-Team seit Anfang November Unterstützung von Rebecca Maskos bekommen, die mit einer geringen Stundenzahl das Projekt auf "kleiner Flamme" weiterführen wird, bis hoffentlich bald eine gesicherte Finanzierung existiert.

Mit dem Projekt Zugang für alle! haben wir uns im bff in den letzten 2 Jahren intensiv dafür eingesetzt, den Zugang zur Beratung und Unterstützung für gewaltbetroffene Frauen und Mädchen mit Behinderung zu verbessern und auszubauen. Das Projekt war dabei sehr erfolgreich; wir haben sehr viel erreicht, viele neue Impulse setzen können und einige Änderungen anstoßen können:

  •  Viele Fachberatungsstellen öffnen sich für Frauen und Mädchen mit Behinderung und wollen diese Zielgruppe besser erreichen.
  •  Mädchen und Frauen mit Behinderung können besser unterstützt werden. Barrierefreie Informationen in Leichter Sprache, Gebärdensprache und auch mit Audiodateien helfen dabei, herauszufinden wo (und dass) es Hilfe und Unterstützung bei Gewalt gibt.
  • Die neue Webseite ermöglicht einen barrierefreien Zugang zu Informationen und auch der Suche nach Hilfsangeboten.
  •  Bundesweit wurden Frauen mit Behinderung, die in Einrichtungen der Behindertenhilfe leben, mit Informationen versorgt, wie sie unterstützt werden können, wenn sie Gewalt erleben.
  •  Außerdem haben wir uns sehr für die Umsetzung der Menschenrechte von behinderten Frauen und Mädchen eingesetzt.

Doch um Frauen mit Behinderung besser vor Gewalt zu schützen, aber vor allem auch bei Gewalterfahrungen gut unterstützen zu können, bleibt weiterhin sehr viel zu tun! Denn noch immer gibt es zahlreiche Barrieren beim der Hilfesuche für die betroffenen Frauen und Mädchen. Weitere Informationen zum Projekt, dessen Schwerpunkten und den in den letzten 2 Jahren entstandenen Materialien und Veröffentlichungen sind auf unserer Webseite zu finden: https://www.frauen-gegen-gewalt.de/projekt-zugang-fuer-alle.html

Für weitere Fragen steht Ihnen Rebecca Maskos unter der bekannten E-Mail-Adresse zugangfueralle@bv-bff.de zur Verfügung.

Rebecca Maskos ist Psychologin und Journalistin, hat einige Jahre als Redakteurin bei Radio Bremen gearbeitet und viel in Zusammenhängen der Behindertenbewegung mitgearbeitet, z.B. in Zeitschriftenprojekten wie der „Randschau – Zeitschrift für Behindertenpolitik“. Einigen ist Rebecca Maskos sicherlich auch aus dem Projekt "Frauenbeauftragte in Einrichtungen" von Weibernetz und Mensch zuerst bekannt.

2. Wissenswertes aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft

Bericht zur Situation der Frauenhäuser und Fachberatungsstellen als Bundesdrucksache veröffentlicht

Das vom BMFSFJ in Auftrag gegebene Gutachten mit dem Titel „Bestandsaufnahme zur Situation der Frauenhäuser, der Fachberatungsstellen und anderer Unterstützungsangebote für gewaltbetroffene Frauen und deren Kinder“ ist als Bundesdrucksache veröffentlicht worden und kann nun als PDF auf der Homepage des Dokumentations- und Informationsdienstes der Bundesregierung heruntergeladen werden. Das über 300 Seiten starke Dokument enthält die von Barbara Kavemann und Cornelia Helfferich erstellte Bestandsaufnahme sowie das rechtswissenschaftliche Gutachten von Stephan Rixen, das die Situation aus sozialrechtlicher und verfassungsrechtlicher Perspektive bewertet. Ebenfalls im Dokument enthalten ist eine Stellungnahme der Bundesregierung zu den zentralen Befunden der Bestandsaufnahme sowie den sich hieraus ergebenden Herausforderungen. Die Bundesdrucksache mit der Nummer 17/10500 kann unter folgender Adresse heruntergeladen werden: http://dipbt.bundestag.de/dip21.web/searchDocuments/simple_search.do

Deutscher Frauenrat beschließt Forderungen für 2013

Die Mitgliederversammlung des Deutschen Frauenrates hat für das kommende Geschäftsjahr ein umfangreiches Arbeitsprogramm beschlossen. Im Vorfeld der Bundestagswahlen 2013 stehen auf der Agenda der Frauenlobby arbeitsmarkt- und sozialpolitische Forderungen ganz oben. In seiner Pressemitteilung fordert der Deutsche Frauenrat auch eine Verbesserung des Gewaltschutzgesetzes:

Gewaltschutz
In Vorbereitung auf die Sitzung der 57. Frauenrechtskommission im März 2013, die unter dem Schwerpunktthema „Beseitigung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen“ steht, fordert die Mitgliederversammlung des Deutschen Frauenrates eine Verbesserung des seit 2002 gültigen Gewaltschutzgesetzes. Darin muss sichergestellt werden, dass

  • Gewalt und Nachstellung gegen eine Mutter als Gefährdung des Wohls der Kinder anerkannt werden, damit der Gewaltschutz durch umgangsrechtliche Regelung nicht unterlaufen wird,
  • Verstöße härter geahndet werden,
  • alle per Gesetz an einem Verfahren Beteiligten, wo möglich, zu jährlichen Weiterbildungen verpflichtet werden.

Außerdem werden die Bundesländer aufgefordert, Fachberatungsstellen gegen Menschenhandel in allen Bundesländern als Pflichtaufgaben einzurichten und in die Regelfinanzierung zu überführen.

Von der Bundesregierung fordert der Deutsche Frauenrat die Entwicklung von Konzepten im Bereich Gesundheitsversorgung für von Gewalt betroffene Frauen mit Behinderung.

Die komplette Pressemitteilung kann unter folgendem Link nachgelesen werden:

http://www.frauenrat.de/deutsch/presse/pressemeldungen/pressemeldung/back/46/article/politisch-geruestet-fuer-die-bundestagswahlen-2013.html

Positionspapier zur UN-Behindertenrechtskonvention veröffentlicht

Der „Fachausschuss zu Freiheits- und Schutzrechten, Frauen, Partnerschaft und Bioethik“ der staatlichen Koordinierungsstelle zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention hat ein Positionspapier mit dem Titel „Frauen und Mädchen mit Behinderung besser vor Gewalt schützen“ veröffentlicht. Der bff hat in einer Arbeitsgruppe aktiv an der Erstellung des Papiers mitgearbeitet. Das 20-seitige Papier erklärt die Ausgangssituation und geht auf das Ausmaß der Gewalt gegen Frauen und Mädchen mit Behinderung ein (Gewalt in Familie und Partnerschaft, Gewalt in Einrichtungen der Behindertenhilfe, Zwangsmedikation, Zwangssterilisation etc.) In einem zweiten Teil werden Handlungsempfehlungen zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention gemacht und konkrete Beispiele genannt, sowie diejenigen Stellen benannt, die für die Umsetzung zuständig sind. Das vollständige Papier können Sie hier herunterladen: Download Positionspapier

Antidiskriminierungsstelle baut barrierefrei Angebote aus

Gehörlose Menschen können ab sofort auch in Deutscher Gebärdensprache den Rat der unabhängigen Antidiskriminierungsstelle des Bundes (ADS) in Anspruch nehmen. Die Antidiskriminierungsstelle ist die erste Bundesbehörde, die diesen barrierefreien Kommunikationsweg ermöglicht.
Mit dem sogenannten Signing Question and Answer Tool können gehörlose Menschen, die eine diskriminierende Erfahrung gemacht oder beobachtet haben, mit der Antidiskriminierungsstelle des Bundes ohne Barrieren kommunizieren. Sie zeichnen mit einer Webcam eine Anfrage in Deutscher Gebärdensprache (DGS) als Video auf und schicken dieses ab. Ihre Antwort erhalten Sie ebenfalls per Video in DGS.
ADS-Leiterin Christine Lüders: "Opfer von Diskriminierungen brauchen kompetente und schnelle Beratung. Ich bin froh, dass wir jetzt auch gehörlosen Menschen in ihrer Muttersprache - der Deutschen Gebärdensprache - helfen können, sich gegen Benachteiligungen zur Wehr zu setzen."
Die Antidiskriminierungsstelle des Bundes ist mit Inkrafttreten des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) im August 2006 gegründet worden. Ziel des Gesetzes ist es, Diskriminierung aus rassistischen Gründen oder wegen ethnischer Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen.
Weitere Informationen unter www.antidiskriminierungsstelle.de.

 

Mustertext einer Dienstvereinbarung und Texte zur Gewaltprävention in Einrichtungen der Behindertenhilfe erschienen

Im Rahmen eines Kooperationsbündnisses zwischen der Fachhochschule Frankfurt, dem Hessischen Sozialministerium und dem Hessischen Netzwerk behinderter Frauen wurde ein Mustertext einer "Dienstvereinbarung zur Verhinderung sexueller Belästigung und sexualisierter Gewalt gegen Menschen mit Behinderungen in Einrichtungen der Behindertenhilfe" sowie ein Mustertext einer "Handlungsempfehlung zum Umgang mit Grenzverletzungen, sexuellen Übergriffen und sexueller Gewalt gegen Menschen mit Behinderungen in voll- und teilstationären Einrichtungen der Behindertenhilfe" erarbeitet.

http://www.fab-kassel.de/hessisches/veroeffentlichungen.html

Eine für blinde Menschen lesbare Version (mit Beschreibung aller Flussdiagramme), sowie eine Übersetzung der Dokumente in leichter Sprache wird in Kürze ebenfalls zum Download zur Verfügung stehen.

Leidmedien.de - Über Menschen mit Behinderung berichten

Logo Leidmedien.de

„Leidmedien.de“ ist eine Internetseite für Journalistinnen und Journalisten, die über Menschen mit Behinderungen berichten wollen. Aus der Sicht von Menschen mit Behinderungen, behinderten und nichtbehinderten Medienschaffenden sind auf der Homepage Tipps für eine Berichterstattung aus einer anderen Perspektive und ohne Klischees zusammengestellt. Hintergrund ist die Beobachtung, dass behinderte Menschen oft einseitig dargestellt werden. Die Macher/innen der Homepage bezeichnen Leidmedien.de als ein Produkt behinderter und nichtbehinderter Autorinnen und Autoren, Bloggerinnen und Blogger, kreativ Irrsinniger, sozialer Helden, Radiobegeisterter, Zeitungslesender, Fernsehguckender und schon-mal-im-Internet-Gewesener.

Neuer Blog: "Vergewaltigt - Angezeigt - Eingestellt"

Einen interessanten, wenn auch schockierenden Blog hat eine Aktivistin ins Leben gerufen, auf dem sie Einstellungsbescheide zu Verfahren wegen Vergewaltigung sammelt und veröffentlicht. Die Aktion erinnert an die #ichhabnichtangezeigt-Kampagne und richtet sich an Personen, die als Erwachsene oder Jugendliche ab dem 16. Lebensjahr vergewaltigt worden sind, Anzeige erstattet haben und deren Verfahren eingestellt worden sind. Man kann sich aktiv an dem Blog beteiligen oder einen Kommentar auf der Seite hinterlassen. Der Blog findet sich unter folgender Adresse: http://ausopfersicht.wordpress.com/

www.gewalt-ist-nie-ok.at in Österreich online

Der Verein Autonome österreichische Frauenhäuser (AÖF) ist mit einer neuen Homepage online gegangen, mit der Kinder und Jugendliche für das Thema häusliche Gewalt sensibilisiert werden.Kinder und Jugendliche in Österreich finden unter der Webadresse www.gewalt-ist-nie-ok.at ein umfassendes Informationsangebot zu häuslicher Gewalt. Das neue Webangebot des Vereins Autonome Österreichische Frauenhäuser wendet sich sowohl an direkt Betroffene, in deren Familien häusliche Gewalt vorkommt, als auch an Kinder und Jugendliche, in deren Freundeskreis dies geschieht. Im Zentrum der neuen Internetplattform stehen Zeichentrick-Videos und Audio-Podcasts, die sich in erster Linie an Mädchen und Jungen wenden. In erläuternden Texten und Interviews mit Expertinnen und Experten, letztere auch als Audio-Podcasts, klärt die Website über die Erscheinungsformen und Folgen häuslicher Gewalt auf, informiert über Hilfsangebote und gibt Ratschläge zur konkreten Notfallplanung. Wer nicht direkt betroffen ist, aber Dritten helfen möchte, bekommt Tipps, wie diese Hilfe am aussichtsreichsten ist. Ein weiterer Schwerpunkt ist dem Umgang mit Gefühlen gewidmet, insbesondere den Themen „Was tun mit Wut?“ und „Richtig streiten“. Diese Fragen werden spielerisch als interaktives Quiz beantwortet. Die Website bietet auch begleitende Basis-Informationen und didaktisches Material für Erwachsene, insbesondere für Eltern und Lehrer/innen. Betroffene Frauen werden über ihre Rechte und Schutzmöglichkeiten informiert. Die Homepage wurde ursprünglich von der Berliner Initiative gegen Gewalt an Frauen (BIG e.V.) konzipiert und realisiert und wurde nun vom Verein Autonome österreichische Frauenhäuser (AÖF) für Österreich adaptiert.

3. Veranstaltungen

Der 25.11. - Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen

Am 25. November 1960 starben in der Dominikanischen Republik drei Frauen eines gewaltsamen Todes. Sie wurden auf Grund ihrer Aktivitäten gegen Diktator Trujillo vom militärischen Geheimdienst gefoltert, vergewaltigt und ermordet. Als 1981 ein Treffen von Feministinnen aus Lateinamerika und der Karibik in Bogota stattfand, wurde der 25.11. zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen ausgerufen. Daher tragen nun seit über 30 Jahren Frauenprojekte und Initiativen das Thema Gewalt gegen Frauen mit einer Vielzahl an Veranstaltungen rund um den 25.11. an die Öffentlichkeit. Eine kleine Auswahl an Veranstaltungen und Aktionen finden Sie hier in unserem Newsletter, weitere Termine erfahren Sie auf unserer Homepage www.frauen-gegen-gewalt.de

 

Vortrag: Gewalt gegen Frauen - Die unsichtbare Not behinderter Mädchen und Frauen

Wann: 22.11.2012 (14:00)

Ort: Konferenzzentrum „Der Kleine Prinz“, Schwanenstr. 5-7,
      47051 Duisburg

Dr. Monika Schröttle stellt die repräsentative Untersuchung "Lebenssituation und Belastungen von Frauen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen in Deutschland" vor.

Weitere Informationen und Anmeldung finden Sie in diesem Dokument.

 

Selbstverteidigungs- und Selbstbehauptungskurs

Wann: 24.11.2012 (10:00 - 14:30)

Wo: Koblenz

Der Kurs wird im Rahmen des weltweiten Widerstandstages „Frei Leben ohne Gewalt - Wider die Gewalt gegen Frauen“ am 25. November in Zusammenarbeit mit DONNA NOVA und der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Koblenz angeboten. Unter folgendem Link finden Sie weitere Informationen: Flyer SV-Kurs Koblenz und hier das Anmeldungsformular.

Aktionsreihe rund um den 25.11. in Bad Segeberg

Frauenzimmer e.V. aus Bad Segeberg hat eine ganze Aktionsreihe aus Workshops, Selbstbehauptungskursen, Infoständen und Aktionen rund um den 25.11. organisiert. Nähere Informationen hierzu gibt es auf folgendem Infoblatt.

Fachtagung: "...und dann war es Thema."

Handlungsstrategien im Umgang mit sexuellem Missbrauch in Institutionen

Eine Veranstaltung des Deutschen Kinderschutzbundes, Landesverband Schleswig-Holstein

Wann: 26.11.2012 (09:00 - 17:30)

Wo: Kulturzentrum/Arsenal Rendsburg
Gebühren: 25,00 Euro

Weitere Informationen sowie eine Liste der angebotenen Workshops finden Sie in folgendem Dokument.

Fachtag: Gewalt gegen Frauen und Männer mit Behinderung

Was können wir in Bremen dagegen tun?

Wann: 27.11.2012 (14:00 - 17:30) (Bremen)

Wo: Haus der Bürgerschaft / Börsenhof A, Raum 416

Eine Veranstaltung der Bremischen Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau und des Landesbehindertenbeauftragten der Freien Hansestadt Bremen.

Weitere Informationen finden Sie in diesem Dokument.

Fachtagung: Prävention und Schutz vor Gewalt für Frauen mit Behinderung - Was lernen wir aus der Bielefelder Studie?

Wann: 30.11.2012 

Wo: Horion-Haus, Köln

Wissenschaftlerinnen der Universität Bielefeld haben im Rahmen der Studie zur „Lebenssituation und Belastungen von Frauen mit Beeinträchtigungen und Behinderungen in Deutschland“ über 1.500 Frauen mit unterschiedlichen Behinderungen und Beeinträchtigungen nach ihren Gewalterfahrungen befragt. Der Blickwinkel der Fachtagung richtet sich sowohl auf die Ergebnisse der Studie als auch auf die Unterstützungsbedarfe gewaltbetroffener Frauen mit Behinderung. Nähere Informationen finden sie in diesem Flyer.

5. Interdisziplinärer Fachtag des S.I.G.N.A.L.

Wann: 05.12.2012 

Wo: Rathaus Schöneberg, John-F. Kennedy Platz 1, 10825 Berlin

Die Frage, wie häusliche und sexualisierte Gewalterfahrungen angesprochen und wie Gespräche mit betroffenen Patientinnen und Patienten gelingen können, steht im Mittelpunkt des diesjährigen Fachtags. Hier finden Sie nähere Informationen sowie das Anmeldeformular.

 

 

Fortbildung Angewandte Burnout-Prophylaxe

Nur wer gut für sich sorgt, kann sich dauerhaft erfolgreich um andere kümmern

2-Tagesseminar zur Stressbewältigung und Selbstfürsorge für Tätige in psychosozialen Berufsfeldern

Wann: 29.11.2012 - 30.11.2012

Wo: Die Akademie der autonomen Frauenberatungsstellen NRW e.V. Planckstr. 66a, 45147 Essen
Gebühr: 240,- €

Dieses Seminar zeigt Möglichkeiten und Ansätze, die eigene Gesundheit durch Vorbeugen zu erhalten und durch Gegensteuern vor zu viel Stressbelastung zu schützen. Dafür gibt es hilfreiche Informationen zum Thema Burnoutprophylaxe und  Stressbewältigung. Praktische Übungen und die Sicht auf den eigenen Umgang in Stresssituationen helfen bei der Entwicklung hilfreicher Techniken. Dabei wird auch mit Humor, Achtsamkeit und ausreichender Entspannung gearbeitet.

Ziel des Seminars ist es, Stress zu reduzieren und Kraft zu schöpfen, damit die Freude am Leben und am Umgang mit Menschen erhalten bleibt.

Weitere Informationen und Anmeldung: www.frauenberatungsstellen-nrw.de

4. Veröffentlichungen und Literaturtipps

Neues Schulungsmaterial von Protect II

Logo WAVE

WAVE (Women Against Violence Europe) hat auf seiner Homepage neues Schulungsmaterial zur "Stärkung der Handlungskompetenz bei Gefährdungseinschätzung und Sicherheitsmanagement zum Schutz hochgefährdeter Gewaltbetroffener" veröffentlicht. Ziel der Materialien ist es, den Fachkräften und der Führungsebene in Organisationen, die mit hochgefährdeten Opfern häuslicher Gewalt arbeiten, mit einem Instrumentarium auszustatten, durch das ihre Kompetenzen im Bereich Hochrisiko- und Sicherheitsmanagement gestärkt werden. Die Schulungsunterlagen von Protect II basieren einerseits auf dem Wissen und den Erfahrungen von Frauen-NGO´s, die im Bereich Gewalt gegen Frauen arbeiten und zugleich auf wissenschaftlicher und praxisorientierter Forschung. Die Materialien stehen in unterschiedlichen Sprachen zur verfügung und können unter folgendem Link auch auf Deutsch heruntergeladen werden: http://www.wave-network.org/start.asp?ID=23506. Protect II ist ein Daphne-Folgeprojekt und wird aus Mitteln der EU-Kommission finanziert.

Neue Broschüre "Kinder als Opfer häuslicher Gewalt" veröffentlicht

Der Landesrat für Kriminalitätsvorbeugung (LfK) in Mecklenburg-Vorpommern hat eine neue Broschüre mit dem Titel „Kinder als Opfer häuslicher Gewalt“ veröffentlicht. Erarbeitet wurde die in der Zeitschriftenreihe „impulse“ veröffentlichte Broschüre von einer Expertengruppe aus verschiedenen staatlichen und nichtstaatlichen Organisationen und Einrichtungen.
Sie richtet sich vorrangig an Fachkräfte aus den Bereichen Polizei, Justiz, Kinder- und Jugendhilfe sowie Bildungs- und Gesundheitswesen, also an jene Berufsgruppen, die häufig als erste mit Kindern in Kontakt kommen, wenn diese von häuslicher Gewalt betroffen sind.
Die in der Broschüre aufgezeigten Erscheinungsformen und speziellen gesetzlichen Grundlagen, vor allem aber die zahlreichen Handlungsmöglichkeiten sollen die Fachkräfte noch stärker für dieses Thema sensibilisieren und sie zu entsprechendem Handeln auffordern. Darüber hinaus enthält die Broschüre eine umfangreiche Auflistung wichtiger Kontakt- und Beratungsstellen sowie weiterführender Informationsquellen. Erhältlich ist die Broschüre kostenlos beim Landesrat für Kriminalitätsvorbeugung (Tel. 0385-5882487). Im Internet kann die Broschüre unter folgender Adresse heruntergeladen werden: www.kriminalpraevention-mv.de.

 

Wege aus der Partnergewalt

Jede vierte Frau in Deutschland erlebt Gewalt durch einen Beziehungspartner. Die Folgen sowohl für die Frauen als auch für die gesamte Gesellschaft sind beträchtlich. Den Betroffenen steht ein differenziertes System an Unterstützung zur Verfügung, das aber nur von einem Teil in Anspruch genommen wird. Petra Brzank untersucht in einer Sekundärdatenanalyse der deutschen Repräsentativstudie das Hilfesuchverhalten bei Partnergewalt mit einem umfassenden theoretisch und empirisch begründeten Einflussfaktorenmodell. Etliche Faktoren stehen im Zusammenhang mit der Hilfesuche der Frauen. Den stärksten Einfluss auf das Hilfesuchverhalten zeigt die Schwere der erlittenen Gewalt. Aus der wissenschaftlichen Aufarbeitung leitet die Autorin Empfehlungen für die praktische Unterstützung und Intervention sowie für die Politik ab.
Die Autorin Dr. Petra Brzank arbeitet als Soziologin und Gesundheitswissenschaftlerin unter anderem zu den Themen Gewalt gegen Frauen, Gesundheit und Prävention. Derzeit ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin im Fachbereich Pflege und Gesundheit an der Hochschule Fulda.
Das Buch Wege aus der Partnergewalt - Frauen auf der Suche nach Hilfe ist im VS Verlag für Sozialwissenschaften erschienen und hat 303 Seiten.

Cover: Wege aus der Partnergewalt

Aktiv gegen Diskriminierung: Neues Online-Handbuch erschienen

Welche Möglichkeiten bietet das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) Verbänden, um Menschen dabei zu unterstützen, vor Gericht gegen Diskriminierung vorzugehen? Wann kann eine Verbandsklage nach dem Behindertengleichstellungsgesetz oder dem Verbraucherschutz erhoben werden? Unter welchen Voraussetzungen ist die Einreichung einer Beschwerde auf internationaler Ebene (UN, Europäischer Menschenrechtsgerichtshof) sinnvoll? Antworten auf diese und weitere Fragen bietet das neue Online-Handbuch „Aktiv gegen Diskriminierung“. Es richtet sich vor allem an Verbände und steht unter folgendem Link zur Verfügung: www.aktiv-gegen-diskriminierung.de. Interessierte Verbände finden auf dieser Website einen Überblick über die nationalen und internationalen Rechte und Beteiligungsmöglichkeiten in Gerichts- und Beschwerdeverfahren zum Diskriminierungsschutz mit konkreten Handlungsanleitungen und praxisorientiertem Wissen. Das Online-Handbuch ist Teil des Projekts „Diskriminierungsschutz: Handlungskompetenz für Verbände“ am Deutschen Institut für Menschenrechte (2009-2011). Ziel war es, die Durchsetzung und Geltendmachung von Antidiskriminierungsrechten durch Verbände zu stärken und damit insgesamt eine Kultur der Nichtdiskriminierung in Deutschland zu fördern.

 

 

Leymah Roberta Gbowee: Wir sind die Macht Die bewegende Autobiographie der Friedensnobelpreisträgerin

Die bewegende Autobiographie der Friedensnobelpreisträgerin

Erfolgreicher weiblicher Widerstand: Liberias Frauen versammelten sich auf den Marktplätzen zum Gebet und schreckten auch vor militanteren Formen zivilen Ungehorsams nicht zurück, um den Diktator Charles Taylor aus dem Amt zu treiben. Dieses sehr persönliche Buch berichtet aber auch von den Kämpfen einer alleinerziehenden Mutter zwischen Familie und Beruf. Gbowee macht Frauen Mut, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen, und zeigt, dass es möglich ist, die Geschichte zu verändern.
Leymah R. Gbowee ist der Kopf und das Herz der afrikanischen Frauenfriedensbewegung. In entwaffnender Offenheit erzählt die Friedensnobelpreisträgerin, wie sie zur Frauen- und Friedensaktivistin wurde: Als der 14 Jahre währende Bürgerkrieg in Liberia ausbricht, will die 17-Jährige Kinderärztin werden. Stattdessen schlittert sie im Bürgerkriegschaos in eine von sexueller Gewalt geprägte Beziehung und hat sechs Jahre später vier Kinder, keine Ausbildung und keine Ziele mehr. Über ein Praktikum als Streetworkerin mit Kindersoldaten erwacht sie endlich aus ihrer Lethargie und nimmt ihr Leben selbst in die Hand. Nun wird sie im Wortsinn zur Powerfrau, die sich und andere die Befreiung aus den Gewaltstrukturen lehrt und die Beteiligung von Frauen am politischen Leben einfordert.
1,- Euro pro Buch geht an die Friedensorganisation „Women in Peace and Security Network Africa“ (WIPSEN-Africa). Das Buch ist im Klett-Cotta-verlag erschienen und hat 319 Seiten.

 

Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe
Frauen gegen Gewalt e.V.
Petersburgerstr. 94
10247 Berlin

Telefon: 030 322 99 500
Telefax: 030 322 99 501
E-Mail:
www.frauen-gegen-gewalt.de

Inhaltlich verantwortlich gem. § 6 MDStV und im Sinne des Presserechts: Katja Grieger
Steuernummer: 27/665/32954
Finanzamt: Finanzamt für Körperschaften I, Berlin
Vereinsregisternr: 25185Nz (Amtsgericht Charlottenburg)
Vorstand: Ursula Schele (Kiel) und Jutta Wienand (Neustadt am Rbge, bei Hannover)